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- Geschrieben von: Thorsten
- Kategorie: Unterwegs mit dem Faltboot
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Wir schreiben das Jahr Eins v. C. (vor Corona). Das Ziel unserer Paddeltour war Masuren in Polen. Die Masurische Seenplatte gilt als ideales Paddelgebiet.
Zentraler Treffpunkt für unsere ziemlich große Paddelgruppe war der Campingplatz in Sorkwity, am Lampacki-See.
Der erste Tag war wie immer ausgefüllt mit Anreise, Zelt- und Bootsaufbau und Tourenplanung. Und da wir eine große Gruppe waren, dauerte das auch alles so seine Zeit.
Dazu kamen die unterschiedlichen Motivationen, um an dieser Tour mitzumachen. Da gab es die sportlichen "Strecke-Macher" oder "Trophäensammler" genannt, die "Dabei-Sein-Ist-Alles-Typen", "Ich-Mach-Das-Nur-Für-Die-Familie-Mitglieder", "Weiß-Jemand-Wo-Es-Lang-Geht-Paddler", "Hier-Könnten-Wir-Auch-Noch-Pause-Machen-Freund", "Ich-Probiere-Das-Mal-Aus-Experte", "Wann-Sind-Wir-Da-Sportfreunde". Natürlich ist das übertrieben. Aber die Interessen und Vorstellungen können schon einmal etwas auseinander gehen. Das ist völlig normal und akzeptabel. Aber manchmal auch etwas anstrengend ...
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Im gesuchten Jahr des Geschehens wurde Portugal Fußballeuropameister. Und das in Frankreich! Wir aber waren mit unseren Faltbooten weder in Frankreich noch in Portugal unterwegs. Das Ziel war das Dreiländereck: Tschechien, Slowakei und Österreich mit einem längeren Abstecher nach Ungarn.
Wir starteten auf der Thaya, weiter über die March und Donau bis in die Mosoni-Donau.
Weiterlesen: Mit dem Faltboot unterwegs im Dreiländereck und Ungarn
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- Geschrieben von: Thorsten
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Zu unseren schönsten und aufregendsten Paddeltouren gehörte definitiv die Befahrung der beiden Flüsse Dordogne und Vézère, im Südwesten Frankreichs.
Die Dordogne ist etwa 484 km lang, seit 2012 als UNESCO-Weltbiosphärenreservat eingestuft und bietet auf ihrem Weg atemberaubende Schluchten, malerische Städtchen und kleine Schlösser.
Die Vézère ist etwa 211 km lang und mündet bei Limeuil in die Dordogne. Das Vézère-Tal gehört ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe und bietet enorm viele Zeugnisse aus der Geschichte der Menschheit, wie Lascaux oder La Roque Saint Christophe. Und auch die Schlösser und Burgen fehlen nicht. Hier treffen sich Landschaft, Aktivität, Kultur, Geschichte, gutes Essen und erlesener Wein.
Unsere Reise nach Südfrankreich, mit Auto, Faltboot und Zelt, begann einige Jahre bevor die Dordogne-Region zum Weltbiosphärenreservat eingestuft wurde. Ein Liter Diesel kostete etwa 1,50 DM. Die ersten Internet-Browser und das Computer-Betriebssystem Windows 95 waren am Start. Und in Frankreich wurde mit dem französischen Franc bezahlt. 100 französische Franc waren etwa 29 DM und ein paar "Zerquetschte". Wir planten unsere Touren mit Karte und eventuell mit Kompass. Fotografiert wurde mit Spiegelreflexkamera, analog, mit DIA oder Farbfilm. So ein Film mit 36 Bildern war nicht ganz billig, ich glaube so zwischen 7 und 10 DM. Dazu kamen dann noch die Entwicklungskosten. Da hatte man nicht einfach drauflos "geknipst". Die Anzahl der Fotos war also begrenzt und dann kommt manchmal auch noch etwas Pech dazu ...
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- Geschrieben von: Thorsten
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Eine kleine Zeitreise
"Nimm doch unsere Norwegentour als nächste Geschichte", so klingt es mir in den Ohren. Gute Idee. Die ist nur schon etwas länger her. Zu dieser Zeit gab es die ersten mobilen Telefongeräte gerade einmal fünf Jahre. Und diese waren dazu unbezahlbar und hatten mit "Smart" noch nichts zu tun. Die ersten Digitalkameras waren zwar schon auf dem Markt, aber unerhört teuer und besaßen dazu noch lange nicht die Fähigkeiten heutiger Geräte. Wir fotografierten noch mit der guten alten Spiegelreflex, analog und mit Dias. Ja, es gab auch die ersten GPS-Geräte für die Öffentlichkeit. Sie waren groß und schwer und kosteten damals um die 3000 Dollar und damit über 5000 DM. Wir befinden uns zeitlich etwa 2 Jahre vor der Einführung des Euro. Die Norweger haben allerdings ihre Norwegische Krone als Währung in all der Zeit behalten.
Warum ist mir diese kleine Einleitung so wichtig? Nun, im weiteren Verlauf der Geschichte gibt es einige Situationen, an denen man heute einfach sein Mobiltelefon zückt, eine App aufruft und fertig. Oder man schreibt eine Nachricht oder ruft sogar einfach an. Um also diese Tour zu verstehen, müssen wir uns gedanklich von allen diesen kleinen Helferlein verabschieden. Sozusagen waren wir "hilflos" in der Natur unterwegs. Mit alten analogen Karten. Heute würde man daraus eine Survivalshow machen, früher war das einfach Urlaub. Und welches Jahr war das jetzt? Das ist die Aufgabe für den geneigten Leser :-)
Die Aufzeichnungen aus dieser Zeit sind daher nicht so "üppig", die Fotos sind rar und teilweise verblichen und es kostete doch eine Menge Zeit und Recherche, um unseren "Tourenplan" zu reproduzieren. Aber es ist gelungen.
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- Geschrieben von: Thorsten
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Im Kanu-Magazin fanden wir den entscheidenden Tipp für das Reiseziel, des wieder herauszufindenden Jahres. Meine Frau war sofort begeistert, denn sie hatte viele Kindheitserinnerungen an ihre Paddelurlaube mit der Familie, in der damaligen ČSSR. Besonders eine Tour hatte sie noch in guter Erinnerung: Wanderpaddeln mit dem Faltboot auf der Lužnice und Moldau. Das hörte sich doch gut an. Unser Freund Fritz* bekam auch Urlaub und so starteten wir Mitte Juni zu dritt in Richtung Suchdol nad Lužnicí, in Südböhmen, Tschechien. Der Anfahrweg war recht weit und um den Verkehrsstau am Tage zu meiden, starteten wir bereits in der Nacht. Schon um 6.00 Uhr waren wir an der tschechischen Grenze. Dort tauschten wir, damals noch, DM in Tschechische Kronen. Der Liter Diesel kostete noch so um die 1,15 DM. Ein Jahr später wurde der Euro als Buchgeld eingeführt und vier Jahre später bekamen wir ihn als Bargeld. Nun dürfte das Jahr unserer Tour ziemlich klar sein oder? Falls nicht, noch ein letzter Hinweis: Im selben Jahr gewannen die Franzosen im eigenen Land die Fußballweltmeisterschaft.
*Namen geändert
Suchdol nad Lužnicí
Nach der langen Fahrt waren wir ziemlich müde und mussten uns etwas quälen, die Boote auch noch aufzubauen. Unser Campingplatz Tábořiště Sokol Suchdol lag unmittelbar am Wasser und wir durften am Abend auch ein Lagerfeuer machen. Das half gegen die Mücken und die kühle Brise.
Wir wurden von der Sonne geweckt. Nur ein paar Wölkchen waren am Himmel zu sehen. Goldammer schwirrten überall durch die Luft.
Dieser Tag stand ganz im Zeichen der Ortserkundung und Organisation von Kartenmaterial und Wörterbuch. Das klingt "oldschool"? Ja, ist es auch. Wir hatten keine der heutigen Wunder-Apps zur Verfügung und schlugen uns noch mit Papierkarten durch die Wildnis. Für den Wassersport gab es etwas spritzfestere Exemplare. Zur Not laminierte man sich die Seiten auch selbst ein. Erfahrungsgemäß gab es jedoch die besten und aktuellsten Gewässerkarten immer direkt vor Ort.
Eines unserer Autos fuhren wir bis zum Campingplatz in das gut 50 km entfernte Soběslav, eines unserer Etappen-Zwischenziele. Wir nahmen allerdings die Route über Jindřichův Hradec. Dort bekamen wir das gesuchte notwendige Kartenmaterial. Außerdem gab es dort das Schloss Jindřichův Hradec. Als wir dort auftauchten, standen wir vor verschlossenen Türen. Montags geschlossen. Schade. Wir schauten uns das Schloss von außen an und speisten in der kleinen Stadt dann wenigstens ordentlich zu Mittag.